Wikingerstadt Haithabu
Gut geschützt am Ufer der Schlei, nahe der heutigen Stadt Schleswig, lag die Wikingerstadt Haithabu. Durch ihre direkte Anbindung an Nord- und Ostsee besaß sie die optimalen Voraussetzungen, um sich zu einer bedeutenden Handelsmetropole und zur ersten echten mittelalterlichen Stadt in Nordeuropa zu entwickeln. Der komplett erhaltene Halbkreiswall der Wikingerstadt Haithabu markiert auch heute noch die Lage der historischen Stätte. Innerhalb dieses Stadtwalles entstand ein nach Originalfunden rekonstruiertes Museumsdorf, inclusive Häusern, Zäunen, Gärten, Brunnen, Wegbefestigungen und einer Hafenanlage.
Ein Besuch der heutigen Wikingerstadt Haithabu vermittelt einen guten Eindruck über das Leben und Treiben der mittelalterlichen "Nordmänner" - nebst ihrer Probleme mit den Nachbarn, von denen das ebenfalls gut erhaltene Danewerk zeugt. Das Danewerk war eine wallförmige Befestigungsanlage, die von der Wikingerstadt Haithabu bis Hollingstedt verlief und Dänemark vor einem Eindringen der Sachsen und der Slawen schützen sollte. Etwa einen Kilometer vom Museumsdorf entfernt liegt das eigentliche Wikingermuseum Haithabu. Hier werden nicht nur die Fundstücke ausgestellt, sondern der Besucher wird mithilfe modernster Technik Teil des Lebens und der Zeit der Wikinger.
Diese Art der Wissensvermittlung ist einprägsamer als bloße Faktenwiedergabe, der Besuch des Museums ein Abenteuer für sich. Doch Haithabu bietet noch mehr. Regelmäßige Veranstaltungen, wie Thementage und Handwerkermärkte, bereichern das Angebot um ein Vielfaches. Nach so viel geistiger Kost darf das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Das Haithabu-Café bietet neben leichter Bistroküche und kleinen Snacks auch hausgemachte Torten, Eis und Kaffeespezialitäten. Das Wikingermuseum und die Wikingerstadt Haithabu gehören zum Landesmuseum Schleswig-Holstein. Haithabu ist zwar ganzjährig geöffnet, allerdings sind die Häuser von November bis März geschlossen.