Thalia Theater
Das Thalia Theater befindet sich in Hamburg. Es ist neben dem Deutschen Schauspielhaus und der Hamburger Staatsoper eines der drei Hamburger Staatstheater. Die Geschichte des Thalia Theaters reicht bis in das Jahr 1843 zurück. In diesem Jahr beantragte der aus Frankreich stammende Schauspieler Chéri Maurice die Konzession für ein Theater bei der Freien und Hansestadt Hamburg. Am 9. November 1843 konnte er nach erhaltener Genehmigung das Theater schließlich gründen. Jedoch wurde ihm dabei eine bestimmte Auflage gemacht: Um das bereits bestehende Stadttheater an der Dammtorstraße zu schützen, verbot man ihm, ernste Stücke aufführen zu lassen.
Dies hatte Einfluss auf die Namensgebung. Chéri Maurice benannte sein Theater nach der aus der griechischen Mythologie stammenden Muse der Komödiendichtung und Unterhaltung Thalia. 1885 überließ Chérie Maurice aufgrund seines hohen Alters seinem Sohn Gustav Maurice. Nachdem dieser jedoch unerwartet am 9. November 1893 starb. Aus diesem Grund vermachte Chérie Maurice das Thalia Theater dem Direktor des Stadttheaters Bernhard Pollini. Pollinis Erben nahmen 1907 eine strukturelle Veränderung des Thalia Theater vor, indem sie es in eine GmbH umwandelten.Nun wurde das Thalia Theater immer erfolgreicher, was dazu führte, dass ein dem alten Theater gegenüberstehender Neubau unter der Leitung des Regisseurs Leopold Jessner am heutigen Gerhart-Hauptmann-Platz errichtet und im Jahr 1912 eröffnet werden konnte.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs, im Jahre 1945, wurde das Thalia Theater in mehreren Bombenangriffen nahezu vollständig zerstört. Zwar war bereits 1976 eine provisorische Wiedereröffnung möglich, jedoch konnte das komplett restaurierte Haus erst am 3. Dezember 1960 wiedereröffnet werden. 1972 fand außerdem die Eröffnung des "Thalia in der Kunsthalle" statt, welches inzwischen jedoch nicht mehr besteht. Heute besteht das Thalia Theater wieder aus zwei Spielorten: Zum einen wird nach wie vor das Haus von 1912 genutzt. Zum anderen besteht aber auch das Thalia in der Gaußstraße, welches vor allem für Erstaufführungen junger Autoren und experimentelles Theater Verwendung findet.