Schönbuch - im Naherholungsgebiet


Als Schönbuch wird ein großes Waldgebiet südwestlich vom baden-württembergischen Stuttgart sowie ein Abschnitt des Keuperberglands bezeichnet. Seit 1972 ist das Kerngebiet von Schönbuch mit einer Fläche von einhundertsechsundfünfzig Quadratkilometern Naturpark. Der etwas über fünfhundertachtzig Meter hohe Bromberg stellt die höchste Erhebung dar. Da sich im Naturpark Schönbuch wenige Straßen befinden, hat er sich zu einem Rückzugsgebiet seltener Tiere und Pflanzen entwickelt.

Schönbuch wird erstmals urkundlich im Jahr 1187 als "nemore cui nomen est Scheienbuch"(der Wald, dessen Name Shaienbuch lautet) erwähnt. In dieser Urkunde verleiht der Herzog von Schwaben dem Kloster Bebenhausen das Recht, den Wald von Schönbuch ohne Einschränkungen zu nutzen. In anderen Dokumenten aus dieser Zeit kommen auch die Namen Schainbuch und Schainbvoch vor. Wie der heutige Name Schönbuch entstand, darüber streiten die Gelehrten. Über den Wortteil -buch, wahrscheinlich von -buoch oder dem althochdeutschen buohha, Buche, sind sich die Wissenschaftler einig. Schwieriger wird es bei schain-, da dieses Wort vom althochdeutschen skago (Landzuge, vorspringender Bergzug) genauso wie von ir-skeinan (brechen) ableiten könnte.

Eine Besonderheit von Schönbuch sind die wunderschönen, alten Bäume, deren Bestand, wie bei den Eichen, zum Teil geschichtlich begründet ist. Bei den sogenannten Huteeichen handelte es sich um Bäume in offenem Gelände, die durch ihr ausladendes Geäst zum Schutz der Tiere bei Regen und Hitze gedacht waren. Daneben hatte die Eicheln die Funktion von Mastfutter sowohl für das Weidevieh als auch für das bei der Jagd begehrte Rotwild. Buchen, bei denen aus einem Wurzelstock mehrere Bäume wachsen, Exoten wie Zucker-Ahorn, Roteichen oder nordamerikanische Mammutbäume vervollständigen das Bild des ausgefallenen Baumbestandes von Schönbuch.