Das Schifferhaus in Bremen


Das Bremer Schifferhaus steht im Stadtviertel Schnoor und ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Hafenstadt. Seinen Namen erhielt das aus dem 17. Jahrhundert stammende Haus von einem seiner Besitzer, der 1920 ein Kolonialwarengeschäft im Erdgeschoss eröffnete. Das Schifferhaus zählt zu den ältesten original erhaltenen Wohn- und Geschäftshäusern in der Bremer Altstadt. Das Schifferhaus steht unter Denkmalschutz und beherbergte längere Zeit ein Privatmuseum. Das Gebäude hat seinen inneren und äußeren Zustand weitestgehend bewahrt und ist so ein Anziehungspunkt für Besucher.

Das Schifferhaus wurde im Jahre 1630 gebaut. Das alte Fachwerk dient nach wie vor als tragendes Gerüst des Hauses, einige Balken sind also 400 Jahre alt. Dass die Zwischenräume des Fachwerks beim Schifferhaus mit Steinen ausgemauert sind, ist ein Hinweis auf den Wohlstand seiner Erbauer. Fachwerkhäuser aus Lehm und mit Strohdächern waren schließlich über Jahrhunderte die Regel und nur wer es sich leisten konnte, baute mit Stein. Ganz zu Anfang gab es wohl auch eine Feuerstelle, die im 20. Jahrhundert nachgebaut wurde. Im Spitzboden des Schifferhauses gibt es noch Überbleibsel des alten Dachstuhls und in der Küche sind Wandfliesen erhalten, die 200 Jahre alt sind. Die Fläche des Hauses beträgt nach einigen An- und Umbauten heute 125 Quadratmeter.

Im 19. Jahrhundert gab es im Schifferhaus eine Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern. Von 1919 bis Mitte des 20. Jahrhunderts war hier ein Geschäft für Kolonialwaren, Schiffsproviant, und Lebensmittel. In den letzten Jahren beherbergte das Schifferhaus nacheinander Kunstausstellungen, eine Galerie und ein Antiquitätengeschäft sowie das besagte Privatmuseum. Das Original-Inventar des Hauses wurde inzwischen eingelagert und für wissenschaftliche Zwecke dokumentiert.