Juist - eine autofreie Insel
Die Nordseeinsel Juist ist eine der sieben Ostfriesischen Inseln und befindet sich mitten im Niedersächsischen Wattenmeer. Sie befindet sich zwischen Borkum und Norderney und ist mit ihrer überragenden Länge von 17 km mit Abstand die längste der Inselgruppe. Sie zählt über 1700 Einwohner und gehört dem Lankreis Aurich in Niedersachsen an. Juist und Loog bilden dabei die einzigen Ortschaften der Insel. Die Gesamtfläche von Juist umfasst 16,43 Quadratkilometer, wobei die breiteste Stelle nur 900 m misst. Rund 22 m ragen die Sanddünen der Insel in die Höhe und eine von ihnen trägt sogar das Gewicht des stattlichen Wasserturms.
Große Teile von Juist und das Wattenmeer zählen zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, welcher seit 1986 besteht und etwa 354.800 Hektar umfasst. Hier werden die Sandbänke, Dünen, Salzwiesen und natürlich das Watt mit besonderer Sorgfalt beobachtet, um diese einzigartigen Lebensräume zu schützen. Juist ist eine autofreie Insel, was bedeutet, das Kraftverkehr aller Art untersagt ist. Fernab von allem Lärm bringen Pferdekutschen die Urlauber samt Gepäck zu ihren Unterkünften.
Seit 1976 ist die Insel circa 200 m nach Süden abgewandert. Der Sandstrand und seine Dünen werden geographisch gesehen im Westen vom Meer abgebaut. Diese sogenannte Inselwanderung entsteht durch die Verlagerung der Strömung bei einer nicht ausgeglichenen Sandbilanz. Die Sandstrände wandern mit der Windrichtung, die von West nach Ost verläuft. An den Stellen, wo mehr Sand abgetragen wird, als er angeschwemmt wird, verändert sich die Form der Insel immer mehr zu einem niedrigen und schmalen Strand. Dieser Vorgang kann auf lange Sicht zu Dünenabrüchen führen. Die Ostwanderung der ostfriesischen Inseln wurde bei allen Inseln, bis auf Juist und Langeoog, durch äußere Schutzschichten aus Beton verhindert.