Bremer Stadtmusikanten
Wer kennt nicht das Märchen der Bremer Stadtmusikanten? In dem bekannten Märchen der Gebrüder Grimm machen sich ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn auf den Weg nach Bremen, um dort Stadtmusikanten zu werden, weil ihre Besitzer sie nicht mehr haben wollen. Tatsächlich gab es in Bremen seit 1339 die Tradition, dass die sogenannten "Stadt- und Raths-Musici" vom Turm der in der Hansestadt gelegenen Kirche "Unser Lieben Frauen" musizierten. Diese "echten" Bremer Stadtmusikanten nahmen auch fahrende Musikanten auf und so erklärt sich die Motivation der Tiere, nach Bremen reisen zu wollen.
Das Märchen, dessen Ursprünge bereits im Mittelalter zu finden sind, ist aber nicht nur eine schöne Geschichte, sondern hat durchaus eine ernsthafte und hoffnungsgebende Aussage. So stehen die vier Tiere, die getötet werden sollen, weil sie nicht mehr die gewünschte Leistung erbringen, stellvertretend für alle Schwachen. Dass die aber gar nicht so hilflos sind, wenn sie sich zusammentun, zeigt das Ende des Märchens. Hier vertreiben die vier Freunde sogar erfolgreich eine Räuberbande.
Kein Wunder also, dass die Hansestadt Bremen den vier tapferen Helden dieses Märchens ein Denkmal gesetzt hat, das jeder Besucher der Stadt unbedingt anschauen sollte. So steht seit 1953 auf der linken Seite des Rathauses von Bremen eine gut zwei Meter hohe Bronzeskulptur, welche die Bremer Stadtmusikanten darstellt. Die von dem Künstler Gerhard Marcks geschaffene Hommage an die Bremer Stadtmusikanten ist nicht nur zum Wahrzeichen der Stadt geworden, sondern ist auch ein waschechter Glücksbringer: Wer die Vorderbeine des Esels der Bremer Stadtmusikanten umfasst und sich dabei etwas wünscht, dessen Wunsch geht angeblich in Erfüllung.