Aller - 260 Km
Als größter Nebenfluss der Weser entspringt die etwa 260 km lange Aller in Eggenstadt in der Magdeburger Börde. Ihr Verlauf in Richtung Nordwesten lässt sie bei Verden (Aller) in die Weser münden. In den 1960er Jahren wurde die Aller im Rahmen der Allerregulierung zu großen Teilen ausgebaut und unterschiedlich stark begradigt. In einem fast 30 km langen Abschnitt bei Gifhorn fließt sie in ihrem ursprünglichen Flussbett. Bezüglich des Verlaufs der Aller wird von der Ober-, Mittel und Unteraller gesprochen. Der Abschnitt von ihrem Ursprung in Sachsen-Anhalt bis zum niedersächsischen Celle wird als Oberaller bezeichnet. Der ungefähr 30 km lange Flussverlauf zwischen der Okermündung und Celle nennt sich Mittelaller. Und die Unteraller mit rund 121 km, die für die Schifffahrt geeignet ist, beginnt unterhalb von Celle und mündet nordwestlich von Verden in der Weser.
Nördlich von Wolfsburg fließt die Aller in der eiszeitlichen Abflussrinne des etwa 20 km breiten Allerurstromtals, welches ein Teil des Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtal ist. Dieses entstand vor ungefähr 200000 Jahren während der vorletzten Eiszeit, in ihm sind die Schmelzwasser in die Nordsee geflossen. Es handelte sich um ein System vieler verflochtener Wasserläufe. Die trockenliegenden Arme sind heute noch in der Flussaue zu finden. Als Wasserweg spielte die Unteraller einige Jahrhunderte lang eine wichtige Rolle. Das Metall aus dem Harz wurde früher über die Oker, Aller und Weser zur Nordsee verschifft. Damit trug sie zum wirtschaftlichen Aufstieg Braunschweigs bei. Celle war im 14. Jahrhundert die wichtigste Kornverladestelle. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden große Mengen Kali auf dem Fluss transportiert und vier Allerschleusen gebaut. Heute wird die Aller ausschließlich von der Fahrgast- und Sportschifffahrt genutzt.